Buchpräsentation des Sammelbands Erinnern - Erzählen - Erkennen.

 

Vom Wissen kultureller Praktiken. Hg. v. Ronja Flick/Maria Koch/Ingo Rekatzky. Leipzig 2017 [= Leipziger Beiträge zur Theatergeschichtsforschung, Bd. 6].

 

Beginn: 19 Uhr s.t.

Ort: Alte Kapelle (Universitätscampus Altes AKH, Eingang 2.8, Durchgang zwischen Hof 1 und 2)

 

Über den Band und seine Themenfelder diskutieren Maria Koch, Ingo Rekatzky und Gerda Baumbach (Herausgeberin der Reihe "Leipziger Beiträge zur Theatergeschichtsforschung") sowie Autorinnen und Autoren des Bandes.

 

Alexander Kluge – Workshop

Barbara Barnak, Thomas Combrink, Winfried Siebers, Rainer Stollmann u.a.

 

Programm

 

14:00 Christian Schulte/Rainer Stollmann „Präsentation des Kluge-Jahrbuchs“

14:30 Barbara Barnak „Werkstattbericht“

15:00 Winfried Siebers „Museum als Werkstatt“

15:30 Pause

16:00 Screening Hinrichtung eines Elefanten (Alexander Kluge, DE 2000)

16:30 Rainer Stollmann „Ein Faktum als Metapher: ,Eletrocuting an Elephant‘“

mit anschließender Diskussion

17:30 Valentin Mertes „Alexander Kluges antirealistischer Realismus“

mit anschließender Diskussion

Theorizing Blackness. With Frank B. Wilderson.

 

There is a type-persona for whom a

movement fights and there is corresponding

loss that a movement seeks to regain for this

type-persona. A movement cannot be built,

let alone sustained on behalf of ‘nothing,

absolutely nothing’ – a nonentity. What would

the politics of a dead relation, a slave, look

like?

– Frank B. Wilderson III

 

 

 

December 13th, 7pm

Reparations… Now


Mumok, Museumsplatz 1, 1070 Vienna

 

Introduction by Belinda Kazeem-Kaminski and Janine Jembere

Screening: The Dutchman (1966), Anthony Harvey (55 min) and Reparations… Now (2005), Frank B. Wilderson III (20 min). Followed by a discussion with Frank B. Wilderson

 

 

 

Dec. 14th, 3pm – 8.30pm

Afro-Pessimism: Theorizing Anti-Blackness


Academy of Fine Arts Vienna, Augasse 2-6, 1090 Vienna, 4th floor, PhD in Practice, Room 4.18.4

 

3pm Welcome by Anette Baldauf and Andrea Seier

3pm – 5.30pm: Presentations by Sophie Schasiepen, Belinda Kazeem-Kaminski, Janine Jembere, Doris Posch, Maren Grimm and Jakob Kameritsch in discussion with Frank B. Wilderson III

6pm Lecture by Frank B. Wilderson III: The Ruse of Analogy

 

A cooperation between mumok, Department of Theater, Film and Media Studies at the University of Vienna and the PhD-in-Practice at the Academy of Fine Arts Vienna.

 

Die letzte Torte des Carlo Cantuccio

Online-Premiere des Stop-Motion-Kurzfilmes

 

Der mehrfach mit Preisen ausgezeichnete Kurzfilm "L'ultimo dolce di Carlo Cantuccio" von Alexander Peskador, Benjamin M. Schneeweiß und Mathias Nobis, dessen Animationssequenz im Zuge des zweiten tfm-Stop-Motion-Kurses entstanden ist, kann nun nach einer kleinen Festivaltour im Internet angesehen werden.

 

www.vimeo.com/peskador/cantuccio

Buchpräsentation: Visions of Vienna

 

Narrating the City in 1920s and 1930s Cinema

 

Österreichisches Filmmuseum

Augustinerstraße 1

1010 Wien

 

Alexandra Seibel stellt ihr jüngst erschienenes Buch Visions of Vienna. Narrating the City in 1920s and 1930s Cinema zu Wien-Bildern bei Stroheim, Pabst, Lubitsch oder Ophüls in einem Vortrag mit Film- und Videobeispielen vor.

 

Link zur Veranstaltungsankündigung auf der Seite des Filmmuseums

 

"Visions of Vienna. Narrating the City in 1920s and 1930s Cinema", offers a close look of how directors such as Erich von Stroheim, Ernst Lubitsch, G. W. Pabst, and Max Ophüls made use of the city in their work. The book shows how the glorification of the Habsburg era can be seen as directly tied to crucial issues of modernity. Films set in Vienna articulate over and over again the experience of displacement caused by emigration, anti-Semitism, changing gender relations, anti-feminism, and class distinction. These pressing themes run counter to the ongoing mystification of Vienna as the incarnation of "waltz dreams" and nostalgic schmaltz.

 

Medienwissenschaftliches Kolloquium #1

 

Stephan Trinkaus: Prekäre Gemeinschaft

 

"Prekäre Gemeinschaft handelt von Relationalität, genauer handelt sie von der Vorgängigkeit und notwendigen Unbestimmtheit der Relation. Keine Bestimmung, kein Ausschluss ist in der Lage, eine stabile, dauerhafte also nichtprekäre Entität zu begründen, vielmehr bringt jeder Ausschluss immer auch etwas hervor, dessen Status innerhalb seiner eigenen Logik unbestimmt, prekär bleiben muss. Was wir teilen ist gerade diese Nichtbestimmbarkeit, diese Prekarität. Prekäre Gemeinschaft ist also kein Behältnis, in das man eintreten kann und das vor den Unbilden der Welt schützt, sondern das Gemeinsame einer Erfahrung der Unmöglichkeit eines solchen Behältnisses. Es geht darum, dieses Gemeinsame einer unmöglichen Erfahrung nicht auszuschließen, nicht zu identifizieren, sondern zu halten. Das wäre etwas völlig anderes als Anerkennung. Halten, eine diffraktive Theorie des Haltens, bezieht sich vielmehr darauf, dass es Nicht-Anerkennung, dass es gewissermaßen eine Anerkennung des ‚Nicht-‘, des Nichtanerkennbaren und Nichtintegrierbaren gibt. Von hier, von dieser Fluchtlinie aus, das wäre die Hoffnung, könnte eine Politik prekärer Gemeinschaft - vielleicht - ihren Ausgang nehmen."

 

Das Medienwissenschaftliche Kolloquium Wien (MKW)

 

 

Mit dem Medienwissenschaftlichen Kolloquium Wien (MKW) startet im Wintersemester 2017/2018 eine neue Veranstaltungsreihe am TFM, die sich die medienwissenschaftliche Forschungs- und Nachwuchsförderung zur Aufgabe macht. Forschungen über die Kulturgeschichte audiovisueller Medien verfolgen das Ziel, die Geschichte der Medien nicht nur im Hinblick auf technische Innovationen, sondern vor allem unter Berücksichtigung der mit ihnen einhergehenden kulturellen Dynamiken zu untersuchen. Neue Medien lösen alte Medien nicht im technologischen Sinne ab, sondern verändern die Bedingungen von Diskursen, Verhaltens- und Wahrnehmungsweisen, kurz: die kulturellen Dynamiken von Selbst- und Weltverhältnissen. Diese Dynamiken zu reflektieren und dabei eine produktive Skepsis gegenüber allzu bekannten diskursiven Mustern wachzuhalten, ist die zentrale Aufgabe von Medienkulturwissenschaft. Sich mit der Kulturgeschichte audiovisueller Medien auseinander zu setzen bedeutet, stets aufmerksam zu bleiben, für die kulturellen Prozesse, die mit diesen Veränderungen einhergehen: wenn etwa im Zusammenhang neuer Medien von Reizüberflutungen, Irritationen von Wissensordnungen, einer größeren Nähe zur Gegenwart, gesteigerten Partizipationsmöglichkeiten oder einer technischen Ersetzung menschlicher Fähigkeiten gesprochen wird. Denn kaum ein Medium ist nicht mit diesen Attributen bei seiner Einführung versehen worden. Neue Medien verändern nicht nur die Bedingungen von Kultur, sie werden zum zentralen Stichwort jener Diskurse, die kulturelle Veränderung problematisieren. Wenn es um Medien geht, geht es insofern immer auch um die grundlegenden Fragen kultureller Ordnung: Geschlechterdiskurse sind in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung sowie Vorstellungen von Universalität und Partikularität, von Subjektivität und Kollektivität, von Handlungs-, Wahrnehmungs- und Empfindungsfähigkeit, von Körpern und Maschinen, von künstlichen und ‚echten’ Welten.

 

Das Medienwissenschaftlichen Kolloquium Wien (MKW) richtet sich vor allem an KollegInnen, DoktorandInnen und Masterstudierende des TFM-Instituts und der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät. Die Themenstellungen liegen in den Bereichen Mediengeschichte und Medientheorie und bilden gegenwärtige Diskussionen im Fach ab. Zu den Schwerpunkten zählen mikropolitische Perspektivierungen von Medien, film- und medienübergreifende Gouvernementalitäts- und Affektstudien, Postcolonial, Queer und Gender Studies, medienhistorische Subjekttheorien, alte und neue Materialismen. Medienwissenschaftlich zu denken heißt nicht zuletzt sich mit den Bedingungen der eigenen Forschung auseinanderzusetzen. Mediale Rahmungen von Handlungs- und Denkweisen werden oftmals erst durch den Blick in und den Umgang mit Theorie und Geschichte diskutierbar, ein Blick der darauf abzielt, eigene gegenwärtige Erfahrungen und Wahrnehmungen in kulturelle, politische und historische Zusammenhänge zu stellen.

 

Kontakt: andrea.seier@univie.ac.at

Neue Rezensionen - 2017/2 [rezens.tfm]

 

Die neue Ausgabe von [rezens.tfm] ist mit 16 Rezensionen erschienen.

 

Die neue Ausgabe 2017/2 wurde veröffentlicht! 16 Rezensionen aus dem Bereich der Kultur- und Geisteswissenschaften mit Schwerpunkt Theater, Film und Medien:

 

THEATER

Rezension von Anke Charton zu T. F. Earle/Catarina Fouto (Hg.): The Reinvention of Theatre in Sixteenth Century Europe. Traditions, Texts and Performance.

Rezension von David Krych zu Lorenz Aggermann/Georg Döcker/Gerald Siegmund (Hg.): Theater als Dispositiv. Dysfunktion, Fiktion und Wissen in der Ordnung der Aufführung.

Rezension von Theresa Eisele zu Helmar Schramm: Das verschüttete Schweigen. Texte für und wider das Theater, die Kunst und die Gesellschaft. Hg. v. Erhard Ertel/Joachim Fiebach/Michael Lorber und Anne Schramm.

Rezension von Marcel Behn zu Susanne Quinten/Stephanie Schroedter (Hg.): Tanzpraxis in der Forschung – Tanz als Forschungspraxis. Choreographie – Improvisation – Exploration.

 

FILM

Rezension von Selina Hangartner zu Thomas Elsaesser: Film History as Media Archaeology. Tracking Digital Cinema.

Rezension von Viktoria Metschl zu Nanna Heidenreich: V/Erkennungsdienste, das Kino und die Perspektive der Migration.

Rezension von Sulgi Lie zu D.A. Miller: Hidden Hitchcock.

Rezension von Claus Tieber zu Phil Powrie: Music in Contemporary French Cinema. The Crystal-Song.

Rezension von Brigitte Stocker zu Karen A. Ritzenhoff/Angela Krewani (Hg.): The Apocalypse in Film. Dystopias, Disasters, and Other Visions about the End of the World.

 

MEDIEN

Rezension von Melanie Konrad und Stefan Schweigler zu Marie-Luise Angerer: Affektökologie: Intensive Milieus und zufällige Begegnungen.

Rezension von Dominik Schrey zu Roland Barthes: Auge in Auge. Kleine Schriften zur Photographie. Hrsg. von Peter Geimer und Bernd Stiegler.

Rezension von Ulrike Wirth zu Wendy Hui Kyong Chun: Updating to Remain the Same. Habitual New Media.

Rezension von Doris Posch zu Gabriella Giannachi: Archive Everything. Mapping the Everyday.

Rezension von Hauke Lehmann zu Brian Massumi: Politics of Affect.

Rezension von Bianca Westermann zu Dominik Schrey: Analoge Nostalgie in der digitalen Medienkultur.

 

KULTURWISSENSCHAFT

Rezension von Vrääth Öhner zu Karin Harrasser: Prothesen. Figuren einer lädierten Moderne.

Spuren des Tragischen im Theater der Gegenwart

 

Internationale Tagung

 

Spätestens seitdem Weltwirtschaftskrise, Terrorbekämpfung, Massenflucht und Migration gravierende globale Herausforderungen darstellen, erweist sich die von der Theaterwissenschaft bereits seit geraumer Zeit postulierte Wiederkehr des Tragischen im Theater der Gegenwart als unübersehbar. Ausgehend von dieser Beobachtung fragt die Tagung danach, welche Spuren das Tragische in gegenwärtigen Theaterproduktionen bzw. -texten hinterlässt, und geht den ästhetischen Verfahren nach, die auf inszenatorischer und textproduktiver Ebene damit einhergehen. Wie wird Tragödie aktuell im Theater(-Text) gedacht? Wie verhält sich dieses Verständnis zu den drei fundamentalen Tragödientheorien, die die europäische Philosophie hervorgebracht hat, bzw. zu den Prozessmodellen der Teleologie (Aristoteles), der Dialektik (Hegel) und des Zyklus (Nietzsche), denen sie verpflichtet sind? Ist der Begriff des Postdramatischen für die Beschreibung gegenwärtiger künstlerischer Auseinandersetzungen mit dem Tragischen ausreichend oder bietet es sich an, weitere Konzepte dafür fruchtbar zu machen? Welchen Geschichtsbegriff postuliert die „Wiederkehr“ des Tragischen und welche politischen Implikationen ergeben sich daraus? Wie geht das Theater in der Nachfolge Einar Schleefs aktuell mit der Figuration des Chors um und welche Rückschlüsse lassen sich daraus hinsichtlich eines Denkens von Gemeinschaft und Individuum ableiten? Wie wirkt sich die gegenseitige Einflussnahme von performativer Praxis und philosophischer Theorie in Hinblick auf den Tragödienbegriff aus?

Die Tagung versammelt internationale WissenschafterInnen diverser Disziplinen sowie PraktikerInnen aus dem Bereich der Darstellenden Künste.

 

Keynotes

Ulrike Haß (Ruhr-Universität Bochum)

Hans-Thies Lehmann (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt)

Freddie Rokem (Tel Aviv University)

 

Veranstaltet von Silke Felber (Hertha-Firnberg-Stelle des FWF) / tfm (Universität Wien)

in Kooperation mit S:PAM (Universität Gent)

 

Konzeption und Organisation

Silke Felber, Charlotte Gruber

Mitarbeit

Wera Hippesroither

Cultures of a Postmigrant Society

 

Wissenschaftliches Forum

 

Wissenschaftliches Forum Cultures of a Postmigrant Society, Include! Talking and acting back from the margins am 30. & 31. Oktober 2017 im Theater im Zentrum (Theater der Jugend) und im Volkstheater in Wien

 

Cultures of a Postmigrant Society, Include! stellt die marginalisierte künstlerische und kulturelle Praxis von Menschen mit Migrations- und Fluchterfahrung in den Mittelpunkt. Aktivist_innen, Journalist_innen, Künstler_innen und Wissenschaftler_innen thematisieren Vielfalt und Reichtum postmigrantischer kultureller Praxis. Das zweitägige Forum möchte die Wahrnehmung gegenwärtiger Aktivitäten schärfen und historische Dimensionen beleuchten.

 

Keynotes, Podiumsdiskussionen, Workshops und ein historisch-kritischer Spaziergang laden zu Gespräch und Vernetzung ein, sowie zu Partizipation und Auseinandersetzung mit Fragen von Inklusion und Exklusion.

 

Cultures of a Postmigrant Society: Include! Focusses on the marginalized artistic and cultural practices of people with a migrant or refugee background. Activists, journalists, artists and scholars explore the diversity and pluralism of post-migrant cultural practice. The two-day forum aspires to broaden the perception of current activities and illuminate the historical dimensions.

 

Keynote talks, panel discussions, workshops and an historical-critical tour encourage networking and participation, as well as a closer look into the issue of inclusion and exclusion.

 

Programm:

 

postmigra.wordpress.com/2017/10/06/351/

www.volkstheater.at/stueck/cultures-of-a-postmigrant-society-include-talking-and-acting-back-from-the-margins/

www.facebook.com/events/334298580365963/

Schreibmentoring ab 7.11.

 

Unterstützung für das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten

 

Das Schreibmentoring bietet Unterstützung und Hilfe für das Verfassen wissenschaftlicher Arbeiten. Dieses Angebot ist für alle Studierenden offen und richtet sich insbesondere an Studierende, die Schwierigkeiten oder noch nicht viel Erfahrung beim wissenschaftlichen Schreiben und Arbeiten haben.

THE CINEMA, EVERYDAY // THE CINEMATIC EVERYDAY

 

Kurzfilmprogramm und Diskussion im Österreichischen Filmmuseum

 

Kurzfilmprogramm und Diskussion im Österreichischen Filmmuseum, kuratiert und eingeführt von Alejandro Bachmann. Im Rahmen der interdisziplinären Vorlesungsreihe "Figurationen des Alltäglichen":

 

Alltag im Film und das Alltägliche des Kinos bilden seit über 100 Jahren ein filmisches und filmtheoretisches Spannungsfeld aus. Die Facetten dieser Spannung will das Programm aufzeigen und historisch, theoretisch und analytisch diskutieren.

Der Eintritt ist frei.

 

Programm:

SCREENING ROOM, Morgan Fisher (1968/2012)

ENTRÉE DU CINÉMATOGRAPHE À VIENNE, Cinématographe Lumière (1896)

VIENNE EN TRAMWAY, Pathé Frères (1906)

 

GO! GO! GO!, Marie Menken (1962-64)

SPARE TIME, Humphrey Jennings (1939)

SAUTE MA VILLE, Chantal Akerman (1968)

PIÈCE TOUCHÉE, Martin Arnold (1989)

5/62 FENSTERGUCKER, ABFALL ETC., Kurt Kren (1962)

Verdi. Das Politische im Menschlichen

 

Ein Vortrag in zwei Teilen von Peter Konwitschny

 

25. Jänner, 15:30–17:00 Uhr

 

26. Jänner, 15:30–17:00 Uhr

 

"war verdi ein lieferant von schönen tönen für die freunde der toten oper? wie ist es denkbar, daß seine landsleute die werke des uomo del teatro derart mißverstehen? nach der generalprobe von DON CARLOS in paris legte man dem maestro nahe, zwanzig minuten zu streichen, damit das pariser publikum die letzten züge in die vorstädte erreichte. über 100 jahre ist das werk seither in x fassungen zerschnitten, geklittert und verschlimmbessert worden, und es wäre bis heute so geblieben, wenn nicht... " (Peter Konwitschny)

 

S T A D|T T K I N O

 

Das Projekt entstand im Rahmen einer Kooperationslehrveranstaltung von Katharina Müller und Katja Schechtner im Wintersemester 2016.

 

Die Diagonale ist - nach Stationen in Kapfenberg, Wels und Salzburg - vor 20 Jahren in der Stadt Graz angekommen. Anlässlich des Jubiläums haben sich Studierende der Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Uni Wien und Studierende der Architektur der TU Wien dezentral und im Modus der künstlerischen Forschung mit dem Verhältnis von Kino und Stadt auseinandergesetzt.

 

Zwei Fragen standen im Vordergrund: Einerseits die Stadt als System von Systemen und welche Auswirkungen der völlige Ausfall (Organversagen), bzw. das unkontrollierte Wachstum (Krebs) eines dieser Systeme haben könnte. Und andererseits die Frage nach dem Kino als soziale Situation im urbanen Kontext.

 

Unter dem Titel S T A D|T T K I N O wurden Mechanismen und Auswirkungen kritisch in den Blick genommen. Wo, in all dem, ist und war das Kino verortet - und wo steht es in welcher Funktion heute, wenn wir die postmoderne Stadt denken?

Im Resultat entstanden einige Teamprojekte.

 

Flucht Migration Theater - im Radio am 28.3.

 

 

Das (Buch)Projekt Flucht Migration Theater ist zu Gast in der Sendereihe Unique Radio bei Radio Orange !

 

Gesendet wird am Dienstag, 28.03. von 10-11:00 Uhr auf Radio Orange, 94.0 Die Sendung gibt es danach auf dem Cultural Broadcast Archive zu finden und kann dort nachgehört werden.

 

In der Sendereihe "Unique Radio. Unabhängiges Studierendenradio" gibt es auch immer wieder für unser Fach Interessantes! Beispielsweise ein Beitrag, Interview mit der Obfrau des Theatervereins Spiegel Dich, Katharina Schuller zum Nachhören über "Das Theater der Unterdrückten

Das Wiener Hetzamphitheater. Theatralität & Animalität im 18. Jahrhundert

 

Defensio von MMag. David J. Krych, tfm Institut, UZA II Rotunde, 2H558

 

Von der Frühen Neuzeit bis in das 19. Jahrhundert stellten inszenierte Tierkämpfe eine übliche und gleichermaßen beliebte theatrale Form im gesamten mitteleuropäischen Raum dar. So auch in Wien, wo solcherart Vorstellungen im "k. k. privilegierten Hetzamphitheater unter den Weißgerbern" (1755-1796) fast allwöchentlich dargeboten wurden. Die diskursive Dominanz einer Nationaltheatergeschichtsschreibung trug maßgeblich dazu bei, dass diese kulturelle Form aus dem wissenschaftlichen Kanon verbannt wurde. Die vorliegende Dissertation, die auf den sog. Hetzzetteln – den Ankündigungszetteln des Hetzamphitheaters –, zeitgenössischen Beschreibungen, Memoiren, Zeitungsannoncen und zeitgenössischen wissenschaftlichen Abhandlungen beruht, zeichnet eine Geschichte dieser eigentümlichen und bisher wissenschaftlich vernachlässigten theatralen Form nach.

 

(Bildnachweis: Löschenkohl, Hieronymus, Brand des Hetzamphitheaters am 1.9.1796, Papier/Radierung, koloriert, 1796, Theatermuseum Wien, Sign.: GS_GBU4789)

 

Das Obszöne als politisches Performativ

 

 

 

Forschungsatelier der DFH für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler

 

Das Institut für Theater-, Film und Medienwissenschaft lädt herzlich ein zum Atelier der DFH für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftler, veranstaltet von der HHU Düsseldorf, der Universität Wien und der Université de Nantes.

 

Ort: Wien, Depot: Kunst und Diskussion, 11.- 13. Mai 2017

Breite Gasse 3, 1070 Wien

 

Eröffnung der Bibliothek

 

 

 

Wegen nachträglicher Baumaßnahmen kann die neue Bibliothek erst am 15. Mai 2017 eröffnet werden. Entlehnte Werke werden in der Zeit, bis zum 15.5.2017, nicht fällig.

 

Bitte, beachten Sie, dass bei Werken, die vor Freitag, dem 7.4.2017 fällig waren, die Mahnspesen weiterhin anfallen. Sie können Ihre Entlehnungen in der Hauptbibliothek zurückgeben und Ihre Mahnspesen dort begleichen. Sollten Sie Fragen zu Ihren Entlehnungen oder Mahnspesen haben, dann steht das Team der Fachbereichsbibliothek gerne zur Verfügung.

 

Ab dem 15.5.2017 lautet die neuen Adresse: UZA II, Rotunde, Althanstrasse 14, 1090 Wien.

 

Regiehandschriften in der Oper. Ästhetik und Interpretation

 

Vortrag von Dr. Aviel Cahn (Opera Vlaanderen, Antwerpen/Gent)

 

Die hitzigsten Diskussionen in der Opernwelt drehen sich heute meist darum, wie modern, neu und ungewöhnlich eine Inszenierung sein muss. Oder wie traditionell, museal, dekorativ oder vermeintlich werktreu ein Regisseur zu Werke gehen sollte. Der Vortrag setzt sich mit den unterschiedlichen Stilen und Herangehensweisen anhand konkreter Beispiele aus der Sicht des Intendanten auseinander.

 

Dr. Aviel Cahn, promovierter Rechtswissenschaftler, ist seit Januar 2009 Intendant der Opera Vlaanderen und hat zahlreiche bedeutende Regisseure wie Peter Konwitschny, Michael Thalheimer, Calixto Bieito, David Bösch oder Opernneulinge wie Kornel Mundruczo, Christoph Waltz oder Terry Gilliam nach Flandern gebracht. Im Wagner-Jahr 2013 wurde Tatjana Gürbacas Parsifal-Inszenierung sowohl von der Zeitschrift Opernwelt als auch durch den International Opera Award in London als beste Produktion des Jahres ausgezeichnet, darüber hinaus wurde die Opera Vlaanderen 2014, 2015 und 2017 als Best Opera Company bei den International Opera Awards nominiert. Seit 2013 ist Aviel Cahn Vorstandsmitglied der Europäischen Musiktheater-Akademie.

 

Festwochen Campus 2017

 

Facebook-Seite mit Nachtkritiken

 

Vom 28.05. bis zum 03.06. wird im Rahmen der Wiener Festwochen ein Master-Seminar des tfm gemeinsam mit der Universität Bern durchgeführt. Die Aktivitäten und Nachtkritiken lassen sich hier verfolgen: www.facebook.com/festwochencampus/

 

Call for Papers - Internationale Tagung "Spuren des Tragischen im Theater der Gegenwart"

 

Call for Papers zur Tagung "Spuren des Tragischen" / "Traces of the Tragic" im November. Einreichfrist: 31. 5. 2017.

 

Die interdisziplinär ausgerichtete Tagung "Spuren des Tragischen im Theater der Gegenwart" adressiert TheoretikerInnen und PraktikerInnen aus dem Bereich der Darstellenden Künste sowie Geistes- und SozialwissenschafterInnen (Theater- und (vergleichende) Literaturwissenschaft, Klassische Philologie, Philosophie, Gender Studies etc.). Konferenzsprachen sind Deutsch und Englisch.

 

Es wird um Themenvorschläge in Form von Abstracts mit einem Umfang von max. 400 Wörtern nebst Kurzbiografie gebeten, die bis 31. Mai 2017 an silke.felber@univie.ac.at zu übermitteln sind. Die Verständigung über angenommene Beiträge erfolgt bis Ende Juni. Eine Publikation (peer reviewed) der Tagungsbeiträge ist vorgesehen.

 

Keynotes: Ulrike Haß (Ruhr-Universität Bochum), Hans-Thies Lehmann (Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt), Freddie Rokem (Tel Aviv University)

Konzept: Silke Felber (Universität Wien), Charlotte Gruber (Ghent University)

 

Teaching Award 2017 für Jana Herwig

 

 

 

Einladung zur feierlichen Vergabe

 

Einladung zur feierlichen Vergabe der UNIVIE Teaching Awards 2017

 

Am 7. Juni vergibt die Universität Wien zum fünften Mal einen Preis für herausragende Lehrleistungen. Heuer werden insgesamt sechs Einreichungen mit dem UNIVIE Teaching Award prämiert. Die feierliche Preisverleihung findet mit Rektor Heinz W. Engl und Vizerektorin Christa Schnabl am 7. Juni um 18 Uhr im Kleinen Festsaal (Hauptgebäude) statt.

 

HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH, Jana Herwig!!!

 

PREISTRÄGERIN:

Kategorie "Selbststudium anleiten und unterstützen": Jana Herwig, M.A. (Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät; Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft) Lehrveranstaltung: "PS Medientheorie"

 


Informationen zum Lehrpreis und weiteren Preisträger_innen

 

Um Anmeldung wird gebeten: ctl@univie.ac.at

Im Anschluss feierlicher Ausklang mit Buffet und Gelegenheit zur Vernetzung.

SYN: CALL FOR PAPERS

 

15|2017: "virtuell"

The digital detox is over!

 

SYN #15: VIRTUELL gibt sich der Reizüberflutung hin und sucht Texte, die sich mit Erfahrungsräumen aller Art beschäftigen - vom Schauspielhaus bis in den Oculus Rift. Egal ob alleine vor dem Bildschirm, in neuen Medien oder in immersiven Formen des Theaters: das interaktive Bild ist Leitmotiv einer Kultur, die sich im Sog entfaltet.

 

Facetten der Immersion gestalten unsere alltägliche Wahrnehmung auch jenseits von Eskapismus und Utopie – das Virtuelle ist das, was denkbar ist, erfahrbar gemacht wird. SYN #15 setzt die VR-Brille auf und widmet sich Realitäten, die nicht länger durch physische Parameter gekennzeichnet sind.

 

Müssen das Materielle und das Virtuelle in Widerspruch zu einander stehen? Welches Spannungsfeld entsteht zwischen Repräsentation und Simulation? In welchem Zusammenhang stehen Natürlichkeit und Konstruktion? Inwiefern korrespondieren Technizität und Körperlichkeit in Hinblick auf Identität und Performanz? Ist nur das virtuell, was nicht greifbar ist? Ist Gott eine Cyborg?

 

Was wir machen

Redaktionelle Betreuung der eingereichten Arbeiten in Hinblick auf Inhalt, Stil, Struktur; diskursive und kritische Auseinandersetzung zwischen Betreuer*innen und Autor*innen; Peer-Review-Verfahren; Lektorat.

 

 

Wen wir ansprechen möchten

Studierende aller Universitäten mit Interesse an geistes- und kulturwissenschaftlichen Fragestellungen, die Zeit und Lust haben, ihre wissenschaftlichen Arbeiten (Hausübungen, Seminar-, Bachelor-Arbeiten, außeruniversitäre Textproduktionen etc.) in den folgenden drei Monaten mit dem SYN-Team zu bearbeiten – bei persönlichen Treffen oder via Internetkommunikation. Auch die Einreichung von konkreten Konzepten ist möglich.

 

 

Was zu beachten ist

Erwünscht sind gängige Word- oder PDF-Formate und eine Länge von höchstens 40.000 Zeichen. Im gemeinsamen Arbeitsprozess wird angestrebt, die Artikel auf einen Umfang von ca. 25.000 Zeichen zu kürzen/komprimieren. Deadline: 30. Juni 2017

 

www.syn-magazin.at

 

Wir freuen uns auf eure Zusendungen!

The phonograph is not an opera house

 

Die Konstruktion der Medienstimme im Labor von Thomas Alva Edison

 

Schon frühe Tonaufnahmen sind das Ergebnis bewusster, ästhetisch fundierter Entscheidungen, die sowohl durch die Sänger als auch durch den zuständigen Aufnahmetechniker getroffen werden konnten. Mithilfe von Rechercheergebnissen aus dem Archiv von Thomas Alva Edison in New Jersey/USA kann gezeigt werden, dass den Tonaufnahmen aus dem Hause Edison tatsächlich medienästhetisch begründete Entscheidungen des Firmenchefs und seiner Mitarbeiter zugrunde lagen. Alle SängerInnen hatten Edisons Vorstellungen in Bezug auf Vibrato, Klang, Natürlichkeit und Registerausgleich zu entsprechen, anderenfalls wurden sie von weiteren Tonaufnahmen ausgeschlossen. Was wir dann auf einer Platte hören, ist nicht die ,wahre‘ Stimme eines Sängers, sondern eine idealisierte Stimme, die den Edisonschen Selektionsprozess erfolgreich durchlaufen hatte, sprich: in seiner ästhetischen Werkstatt zurechtgezimmert worden war. Oder anders formuliert: Mediengeschichte ist Gesangsgeschichte ist Körpergeschichte.

 

Anhand Ihrer umfangreichen Archivfunde im Edison-Archiv in New Jersey stellt Karin Martensen (hfm Detmold) medienästhetische Entscheidungsprozesse aus der Frühzeit der Tonaufnahme vor und fragt nach den essentialistischen Grundierungen gegenwärtiger Klang- und Aufnahmevorstellungen.

Dr. Karin Martensen ist Leiterin des DFG-Projektes "Technologien des Singens. Untersuchungen zum Dispositiv Singen – Körper – Medien in der Frühzeit der Tonaufnahme" an der Hochschule für Musik Detmold/UNiversität Paderbor.

 

POLITIK UND ÄSTHETIK IM ITALIENISCHEN KINO

 

Gastvorträge am 17.05., 24.05. und 14.06.2017

 

Gastvorträge am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft von

 

Prof. Dr. F. Pitassio (Udine), Dr. D. Illger (Zürich), Prof. Dr. H. Klippel (Braunschweig)

 

Das Institut für Theater-, Film und Medienwissenschaft lädt herzlich ein zu einer Reihe von internationalen Gastvorträgen, die sich mit den politischen, theoretischen und ästhetischen Entwicklungen des italienischen Dokumentar- und Spielfilms auseinandersetzen.

 

 

 

17.05.2017 Gastvortrag: Darstellung von Gemeinschaft und Marginalisierung im zeitgenössischen italienischen Dokumentarfilm

 

24.05.2017 Gastvortrag: Vom bösen Begehren – Mario Bavas LA MASCHERA DEL DEMONIO und der italienische Gothic Horror-Film der 1960er Jahre

 

14.06.2017 Gastvortrag: "Le travelling de KAPÒ" – Probleme des politischen Kinos Gillo Pontecorvos

 

Gastvortrag: "Le travelling de KAPÒ" – Probleme des politischen Kinos Gillo Pontecorvos

 

Gastvortrag von Prof. Dr. Heike Klippel, HBK Braunschweig/DE

Film: KAPÒ (I 1968, Gillo Pontecorvo)

 

Ort & Zeit: 18:30 - 20:00 Hörsaal 3, Geo-Zentrum, Althanstraße 14 (U4/U6 Spittelau)

 

Kontakt: bernhard.gross@univie.ac.at

Affektökologie. Intensive Milieus und zufällige Begegnungen

 

Buchvorstellung und Diskussion mit Marie Luise Angerer

 

UZA II, Rotunde, Raum 2H 558

 

Das Denken des Humanen wird in besonderer Weise von den medientechnologischen Verschiebungen des 20. Jahrhunderts berührt. Affekt wird hier zu einem neuen Schwellenbegriff, der den Körper medientechnisch und politisch auf neue Weise anschlussfähig macht. In einer rationalen Neu-Organisation verdichtet sich das organische und technische Leben auf neue, intensive Weise zu einer Ökologie des Affektiven.

 

Wenn heute Umwelt, Technik und Menschen sensorisch verbunden werden, dann drängt sich die Frage des Empfindungsvermögens medientheoretisch neu auf. Affektökologie erforscht die Bewegungen des Verbindens, Übersetzens und Trennens als basale Operationen von Affekten.

 

Link zum Buch: meson.press/books/affektokologie/

 

Biografische Narration als intertextuelle Montage in Tony Palmers "Wagner"-Serie

 

Vortrag von Univ.-Prof. Dr. Susanne Vill

 

Die zehnteilige Filmbiografie "Wagner – Mythos zwischen Kunst und Revolution" (GB, HU, A 1982) drehte Tony Palmer als „Dramatic Biopic“ mit Starbesetzung: Richard Burton als Richard und Vanessa Redgrave als Cosima Wagner. Die Narration der Entstehungsgeschichte der Werke ist in Zopfdramaturgie durchzogen mit privat-biografischen Szenen, mit Passagen aus Wagners politischen und ästhetischen Schriften sowie mit Details der Dichtung und Komposition seiner Werke. Szenen aus Proben und Aufführungen der Musikdramen illustrieren deren Entstehungsgeschichte. Die wechselvolle Lebensgeschichte des Revolutionärs, Protegés von Ludwig II. und Gründers der Bayreuther Festspiele erzählt Palmer zu einem Soundtrack, der, analog Wagners Leitmotivtechnik, Motive und Themen der Musikdramen einsetzt als Kommentare zu Lebensweise und Denken des Komponisten.

 

Masken der A/Moderne.

 

Defensio von Laurette Burgholzer

 

Phantasmen und Experimente der Retheatralisierung bei Farina (1883-1943), Charles Dullin (1885-1949) und Jacques Copeau (1879-1949)

 

Der Schauspieler ist kein lebendes Wesen mehr, das Körper und Seele hat, er ist ein passabler Phonograph. Charles Aubert, 1901

 

Drei Theaterpraktiker, die in Paris zwischen 1900 und dem Ende der 1920er-Jahre Projekte der Retheatralisierung verfolgen, stehen im Zentrum dieser Dissertation: Farina (1883-1943), Charles Dullin (1885-1949) und Jacques Copeau (1879-1949).

 

Farina verschreibt sich der Wiederbelebung der Weißen Pantomime, zeitgleich fällt Dullins und Copeaus Diagnose zum französischen Gegenwartstheater negativ aus: Schauspieler seien nur mehr Deklamatoren, der Naturalismus habe jede Übertragungsleistung zwischen Alltags- und Bühnenwirklichkeit zunichtegemacht und die Bühnen mit Dekoration überfüllt, Literaturdominanz habe zu Geschwätzigkeit geführt.

 

Mäandernde Suchbewegungen werden unternommen, um ein neues, ostentativ artifizielles Theater der Typenfiguren und Theatermasken zu kreieren, das dem Akteur den gesamten Körper als variables Ausdrucksmittel zurückgibt. Die Blicke Farinas, Dullins und Copeaus richten sich dabei auf ein häufig idealisiertes Gestern der Theatergeschichte – Commedia dell’arte, Farceure, Théâtre des Funambules –, aber auch in die exotistisch gefärbte Ferne Japans oder Afrikas, und auf die Zirkusse und Music-Halls im Jenseits des Kunsttheaterrahmens.

 

Grundlagenforschung zu diesen Suchbewegungen, die als ephemere Truppengründungen, experimentelle Schauspielpädagogik, Veränderung der Aufführungspraxis, Beteiligung am Theaterdiskurs Gestalt annehmen, werden in dieser Arbeit nachgezeichnet und historisiert, im von der Archivarbeit inspirierten Modus des Spurensuchens und Fährtenlesens.

 

16.30–18.00 Uhr

 

SYN: CALL FOR PICTURES

 

Thema: VIRTUELL


Wanted: Gängige Bilddateien und Link zu eurer Website


Einreichungen: Bis 16.10.2017 an redaktion@syn-magazin.at

 

SYN sucht wieder nach Künstler*innen, Grafiker*innen, Fotograf*innen und Illustrator*innen für die Gestaltung unseres nächsten Bandes!

 

SYN ist eine Publikation von Studierenden der Theater-, Film- und Medienwissenschaft und anderer artverwandter Disziplinen. Zweimal im Jahr laden wir Studierende ein, uns ihre Gedanken zu einem jeweils neuen Thema in Wort und Bild zu übermitteln. Die Illustrationen stehen dabei in einem frei assoziativen Verhältnis zum Text.

 

Im Heft wird nur schwarz auf weiß gedruckt; Farben oder Schmuckfarben können nicht gedruckt werden, was bei der Auswahl der Einreichungen zu berücksichtigen ist. Wir möchten darauf hinweisen, dass wir leider keine finanzielle Aufwandsentschädigung bieten können und dass für einen Abdruck ein aufrechtes Studium seitens der Einreichenden Voraussetzung ist.

 

Als inhaltliche Inspiration kann unser Call for Papers dienen:

The digital detox is over! SYN #15: VIRTUELL gibt sich der Reizüberflutung hin und sucht Texte, die sich mit Erfahrungsräumen aller Art beschäftigen - vom Schauspielhaus bis in den Oculus Rift. Egal ob alleine vor dem Bildschirm, in neuen Medien oder in immersiven Formen des Theaters: das interaktive Bild ist Leitmotiv einer Kultur, die sich im Sog entfaltet. Facetten der Immersion gestalten unsere alltägliche Wahrnehmung auch jenseits von Eskapismus und Utopie – das Virtuelle ist das, was denkbar ist, erfahrbar gemacht wird. SYN #15 setzt die VR-Brille auf und widmet sich Realitäten, die nicht länger durch physische Parameter gekennzeichnet sind.

Müssen das Materielle und das Virtuelle in Widerspruch zu einander stehen? Welches Spannungsfeld entsteht zwischen Repräsentation und Simulation? In welchem Zusammenhang stehen Natürlichkeit und Konstruktion? Inwiefern korrespondieren Technizität und Körperlichkeit in Hinblick auf Identität und Performanz? Ist nur das virtuell, was nicht greifbar ist? Ist Gott eine Cyborg?

Weitere Themenvorschläge und Denkanstöße:

 

Virtual Reality/ Augmented Reality/ Hyperreality (Videospiele, Apps, interaktives Storytelling)

Cyborgs/ Cyber-Feminismus, Post/Transhumanism (Transformationen, Optimierung: Black Mirror, Ex Machina, Ghost in the Shell)

Reziproke Natur medialer Prozesse (Immersives Theater/Performance: Rimini Protokoll, Gob Squad, Gruppe SIGNA, Cellar Door)

Identität und Wahrnehmung als virtuelle Prozesse (digitale Subjektivierung, Social Media)

Wissenschaft und Theorie als virtuelle Räume

Historisch immersive Bildtechniken (Panorama, Cinemascope, 3D-Film)

 

 

12. tfm-Forschungstag

 

Wir laden herzlich zum 12. Forschungstag des Instituts für Theater-, Film- und Medienwissenschaft ein und freuen uns auf anregende Diskussionen zu aktuellen Forschungsvorhaben von Mitarbeiter_innen.

 

 

Programm

 

14.00 Uhr: Begrüßung

 

14.15 Uhr: Präsentation eines FWF-Projekts

Silke Felber: "Dramaturgien des (Dis-)Kontinuitiven. Überreste der atteischen Tragödie im Theater Elfriede Jelineks"

Moderation: Stefan Schweigler

 

15.00 Uhr: Präsentation eines Dissertationsprojekts

Valerie Dirk: "Realismus als hegemoniale Praxis im Kontext europäischer Filmfestivals"

Moderation: Theresa Eisele

 

15.45 Uhr: Kaffeepause

16.10 Uhr: Panel "Archive"

Birgit Peter, Louise Hartmann, Klaus Illmayer, Janina Piech, Sara Tiefenbacher: "Präsentation des FWF Projekts 'Sammlungsideologie und Geschichtsschreibung' – Forschungsleitende Digitalisierung theaterhistorischer Materialien des 'Zentralinstituts für Theaterwissenschaft' 1943–1945."

David Krems: "UNIDAM@TFM, Teil 1" (Präsentation Bildarchiv)

 

17.20 Uhr: Panel "Förderung"

Tobias Reckling, Forschungsservice Universtität Wien: "Informationen über tfm-relevante Drittmittelförderungen"

Johanna Eberl, David Hoffmann: "Verein zur Förderung wissenschaftlicher Artikel Studierender in Theater-, Film- und Medienwissenschaft: SYN stellt sich vor"

Didier Eribon

 

diese Verantaltung wurde leider abgesagt

 

Wir bedauern sehr, dass wir die geplante Veranstaltung mit Didier Eribon am 5.10. 2017 aus Krankheitsgründen absagen müssen. Geplant ist derzeit ein Ersatztermin im Frühjahr 2018. Wir werden Sie rechtzeitig informieren.

 

 

 

Akademie der bildenden Künste Wien

Atelierhaus, Lehargasse 6

1060 Wien, Prospekthof

 

 

Didier Eribons Rückkehr nach Reims gilt bereits heute als Klassiker der Zeitdiagnose. In seinem neuen Buch greift Eribon viele Themen des Vorgängers wieder auf und vertieft seine Überlegungen zu zentralen Fragen. Die Gesellschaft, so der französische Soziologe im Anschluss an Pierre Bourdieu, weist uns Plätze zu, sie spricht Urteile aus, denen wir uns nicht entziehen können, sie errichtet Grenzen und bringt Individuen und Gruppen in eine hierarchische Ordnung. Die Aufgabe des kritischen Denkens besteht darin, diese Herrschaftsmechanismen

ans Licht zu bringen.

 

Zu diesem Zweck unternimmt Eribon den Versuch, die Analyse der Klassenverhältnisse sowie der Rolle zentraler Institutionen wie des Bildungssystems auf eine neue Grundlage zu stellen. Dabei widmet er sich auch Autorinnen und Autoren wie Simone de Beauvoir, Annie Ernaux, Assia Djebar und Jean-Paul Sartre sowie ihrem Einfluss auf seinen intellektuellen Werdegang. Nur indem wir uns den Determinismen stellen, die unser Leben regieren, können wir einer wahrhaft emanzipatorischen Politik den Weg bereiten.

Didier Eribon, geboren 1953 in Reims, lehrt Soziologie an der Universität von Amiens. Er gilt als einer der wichtigsten öffentlichen Intellektuellen Frankreichs und bezieht regelmäßig Stellung zum politischen Zeitgeschehen.

 

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität Wien.

 

Ökonomie der Details

 

Defensio von Joachim Schätz

 

Rationalisierung und Kontingenz in österreichischen Industrie- und Werbefilmen 1915-1965

 

Film ist am Ende des 19. Jahrhunderts eine von mehreren Technologien und Wissensformen, die zur Standardisierung und Rationalisierung von Zeit beitragen, aber auch eigensinnig auf sie reagieren. Einerseits arbeitet Film der Teilbarkeit von Zeit in diskrete Einzelmomente zu, andererseits unterhält gerade das fotografische Bewegtbild eine besondere Beziehung zu Erfahrungen des Zufälligen und Kontingenten, die freilich wiederum den Blick für Bereiche des Planbaren schärfen.

 

Diese Verschränkung von Rationalisierung und Kontingenz wird virulent in Filmen, die in wirtschaftlichen Gebrauchszusammenhängen produziert und eingesetzt wurden. Die vorliegende Dissertation folgt ihr entlang einer Reihe historischer österreichischer Industrie- und Werbefilme.

 

Die Filme sind nach thematischen Schwerpunkten geordnet – Formen, Messen und Prüfen, Planen, Sammeln und Ordnen –, die Kreuzungspunkte zwischen ökonomischer Funktion und filmästhetischer Potentialität markieren. Was Unternehmen und andere Körperschaften vom Film wollten, welche Aufgaben sie ihm zudachten und wie er sie erfüllte, ist nicht loszulösen von spezifischen medialen Vermögen, die am Film wahrgenommen und in Industrie- und Werbefilmen zur Aufführung gebracht wurden. Eine Mischung aus Mikroanalyse und historischer Kontextualisierung zielt darauf ab, diese Entwürfe filmischer Medialität zu bergen.

 

 

 

(Bildnachweis: Perlen der Ostmark, 1938, Rudolf Mayer Film (Wien) für Amazone Strümpfe, Regie: Rudolf Mayer. Video von 35mm auf efilms.ushmm.org)

 

THE CINEMA, EVERYDAY // THE CINEMATIC EVERYDAY

 

 

 

Kurzfilmprogramm und Diskussion im Österreichischen Filmmuseum

 

Kurzfilmprogramm und Diskussion im Österreichischen Filmmuseum, kuratiert und eingeführt von Alejandro Bachmann. Im Rahmen der interdisziplinären Vorlesungsreihe "Figurationen des Alltäglichen":

 

Alltag im Film und das Alltägliche des Kinos bilden seit über 100 Jahren ein filmisches und filmtheoretisches Spannungsfeld aus. Die Facetten dieser Spannung will das Programm aufzeigen und historisch, theoretisch und analytisch diskutieren.

Der Eintritt ist frei.

 

 

 

Programm:

 

SCREENING ROOM, Morgan Fisher (1968/2012)

 

ENTRÉE DU CINÉMATOGRAPHE À VIENNE, Cinématographe Lumière (1896)

 

VIENNE EN TRAMWAY, Pathé Frères (1906)

 

GO! GO! GO!, Marie Menken (1962-64)

SPARE TIME, Humphrey Jennings (1939)

SAUTE MA VILLE, Chantal Akerman (1968)

PIÈCE TOUCHÉE, Martin Arnold (1989)

5/62 FENSTERGUCKER, ABFALL ETC., Kurt Kren (1962)

Weitere Informationen zur Vorlesungsreihe

 

Kontakt: bernhard.gross@univie.ac.at

Veranstaltet vom Institut für Theater-, Film- & Medienwissenschaft, Universität Wien