Buchpublikationen 2016

SEIER u.a.: Gender & Medien-Reader

Gender- & Medien-Reader

Gender & Medien-Reader

Herausgegeben von Kathrin Peters und Andrea Seier

Der Band versammelt Texte der letzten sechzig Jahre, die das Verhältnis von Medien und Geschlecht untersuchen, entwerfen, als politisches denken. Die Texte machen deutlich, wie wichtig die Kategorie Geschlecht für die Medientheorie war und ist. Auch stellen sie die Bedeutung heraus, die Medienkulturen und -technologien für Feminismus, Gender und Queer Theory hatten und haben. Die Auswahl einschlägiger, wiederentdeckter, aktueller und erstmals übersetzter Texte zeichnet thematische Felder nach. Ein Rückblick und Zwischenstand in einer anhaltenden Debatte. Mit Beiträgen u.a. von Kaja Silverman, Heide Schlüpmann, Sander Gilman, Richard Dyer, Isabelle Stengers, Wendy Chun, Marshall McLuhan, Beatriz Preciado, Luce Irigaray, Teresa de Lauretis, Judith Butler und Karen Barad.

Kathrin Peters/Andrea Seier (HG.)
Gender & Medien-Reader
Zürich: Diaphanes, 2016.
600 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-03734-447-7

SCHMID-REITER u.a.: Poetischer Ausdruck der Seele

"Poetischer Ausdruck der Seele": Die Kunst, Verdi zu singen

Herausgegeben von Isolde Schmid-Reiter

Schriften der Europäischen Musiktheater-Akademie,
Band X

Der Frage nach der Herausforderung, Verdi zu singen, nähert sich diese Publikation mit Beiträgen internationaler Wissenschaftler und weltweit renommierter Verdi-Interpreten aus historischer wie aktueller Perspektive. Ausgehend von grundsätzlichen Überlegungen zum Operngesang und seinen Konventionen in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts werden Verdi-Gesangs-Traditionen und das Paradigma der 'voce verdiana' hinterfragt sowie die stimmästhetische Neuorientierung und die Formung von Verdis Gesangssprache als eine mit den Mitteln des Singens beschworene Darstellungskunst reflektiert. Verdis Ideen, Prinzipien und Direktiven, die sich aus seinem umfangreichen Briefwechsel mit seinen Interpreten erschließen, werden dabei immer wieder einer differenzierten Betrachtung zugeführt, sein entschiedener Autorenwille wird im Kontext der Aufführungspraxis diskutiert. Aspekte der Verdi-Interpretation kommen nicht zuletzt auch anhand einzelner Sänger-Persönlichkeiten zur Sprache, Vergangenes wird zur Gegenwart der Kunst des Verdi-Gesangs in Beziehung gesetzt. Zum Ausgangspunkt aller Überlegungen gerät dabei stets Verdis Ideal: Gesang sollte, wie er es in einem Interview anlässlich seines Wien-Besuches 1875 formuliert, zum "poetischen Ausdruck der Seele" werden.

Mit Beiträgen von Peter Berne, Daniel Brandenburg, John Deathridge, Sieghart Döhring, Jürgen Kesting, Christa Ludwig, Dominique Meyer, Andrew Moravcsik, Stephan Mösch, Leo Nucci, Sir Antonio Pappano, Isolde Schmid-Reiter, Thomas Seedorf, Emanuele Senici, Claudio Toscani, Ramón Vargas

Isolde Schmid-Reiter (HG.)
"Poetischer Ausdruck der Seele": Die Kunst, Verdi zu singen
Regensburg: ConBrio, 2016.
252 Seiten
ISBN 978-3-940768-60-5

SCHULTE u.a.: Formenwelt des Dialogs

Formenwelt des Dialogs

Formenwelt des Dialogs. Alexander Kluge-Jahrbuch, Band 3

Herausgegeben von Christian Schulte, Winfried Siebers, Valentin Mertes und Stefanie Schmitt

Alexander Kluges multimediales Werk (Film, Fernsehen, Theorie und Literatur) kann als Modellfall einer selbstreflexiven Autorschaft begriffen werden. Diese entsteht durch einen spezifischen Gestus der Zitation fremder Materialien, die – aus ihrem ursprünglichen Kontext herausgerissen – als erkennbare Fragmente ausgestellt werden. Homogene Werkzusammenhänge werden dekonstruiert, die herausgesprengten Materialien in offene, weiträumige Montagezusammenhänge transferiert. Der Band untersucht Kluges ästhetische Verfahren als eine intermediale Praxis, die ein Modell kommunizierender Öffentlichkeit entwirft.

Christian Schulte/Winfried Siebers/Valentin Mertes/Stefanie Schmitt (Hg.)
Formenwelt des Dialogs. Alexander Kluge-Jahrbuch Band 3
Göttingen: V&R unipress 2016.
397 Seiten mit 45 Abbildungen
ISBN 978-3-847106-36-4

SCHULTE u.a.: Chiffre Oberhausen

Chiffre Oberhausen

Chiffre "Oberhausen". Suchbewegungen zwischen Ästhetik, Politik und Utopie des Neuen Deutschen Films

Herausgegeben von Christian Schulte, Ralph Eue, Alexandra Hesse, Jana Koch und Stefanie Schmitt

Die Proklamation des »Oberhausener Manifests« auf den Oberhausener Kurzfilmtagen im Februar 1962 gilt allgemein als Gründungsszene des Neuen Deutschen Films. »Papas Kino ist tot!« – so lautete die Parole, die auf grünen Klebezetteln zu lesen war und hinter der sich weniger ein Programm denn eine Kampfansage verbarg.
Inspiriert von der französischen Nouvelle Vague deklarierten 26 Nachwuchsregisseure [darunter Alexander Kluge und Edgar Reitz] ihren Anspruch, den deutschen Film zu erneuern, andere Filme zu machen, als man es von der dominierenden Kinematografie Hollywoods und den – immer noch dem Ufa-Stil verpflichteten – Ausstattungsfilmen der 50er Jahre gewohnt war.
Profitierend von der tiefen Wirtschaftskrise, in die das deutsche Nachkriegskino seit den späten 50er Jahren geraten war, konfrontierten sie die etablierten Altregisseure und Produzenten mit einem ganzen Katalog an Forderungen, die das Kino aus der Krise führen sollten. Diese Forderungen betrafen eine gezielte Förderung des Filmnachwuchses, die Gründung von Filmhochschulen und einen anderen Umgang mit Fördermitteln. Vor allem aber hatten sie – bei aller Verschiedenheit in den ästhetischen Formen – ein gemeinsames Interesse: die Auseinandersetzung mit der sozialen Wirklichkeit im Deutschland der Nachkriegszeit. Zur Begutachtung steht das Oberhausener Manifest als kultur- und mentalitätsgeschichtliches Schwellenphänomen in der Bundesrepublik der 1960er Jahre, die thematischen Horizonte der ›Oberhausener‹, die interdisziplinären Schnittstellen in ihren Arbeiten [Film, Fernsehen, Literatur, Theorie und Politik], ihre Interaktion mit zeitgleichen kulturell-politischen Erneuerungsbewegungen in anderen Ländern sowie der Stellenwert des Oberhausener Manifests im Zusammenhang weiterer künstlerisch-politischer Manifeste im zwanzigsten Jahrhundert.

Christian Schulte/Ralph Eue/Alexandra Hesse/Jana Koch/Stefanie Schmitt (Hg.)
Chiffre "Oberhausen". Suchbewegungen zwischen Ästhetik, Politik und Utopie des Neuen Deutschen Films
Berlin: Vorwerk 8, 2016.
256 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
ISBN 978-3-940384-73-7

 

HERWIG u.a.: Intimacy

Cover: Intimacy. PLUG-IN – EXPLOIT – CARE

Intimacy. PLUG-IN – EXPLOIT – CARE

Herausgegeben von Günther Friesinger, Jana Herwig, Judith Schoßböck

Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine ist fluider geworden: das Digitale wird immer mehr ein Teil von uns. Was uns früher als unpassendes Eindringen der Technik in unsere Intimsphäre erschienen wäre, ist nun als "Wearable"-Technologie oder funktionale Prothese weitgehend akzeptiert. Intimität ist auch individuell und verwertbar geworden und lässt sich zunehmend aus Datenmaterial konstruieren. Durch die Selbstverständlichkeit digitaler Interaktion entsteht für viele eine emotionale Verbindung zu den Geräten. Welche Konsequenzen ergeben sich aus der Substitution menschlicher Nähe durch die Liebe zum Objekt oder zu Abbildungen im Netz? Das Festival paraflows .9 INTIMACY widmete sich der Frage, wie es um unsere Intim- und Privatsphäre steht, welche Veränderungen zu erwarten sind und wie Gesellschaft und Kunst darauf reagieren. Intimacy. Plug-in - Exploit - Care versammelt die Vorträge zum begleitenden Symposium als Artikel oder Interview.

Günther Friesinger/Jana Herwig/Judith Schoßböck (HG.)
Intimacy. PLUG-IN – EXPLOIT – CARE
Wien: edition mono/monochrom, 2016.
176 Seiten
ISBN 978-3-902796-43-1