Buchpublikationen 2013

GRUBER: telehor

GRUBER: telehor

László Moholy-Nagy. telehor. Internationale Zeitschrift für visuelle Kultur (Faksimile-Reprint und Kommentarband)

Herausgegeben von Klemens Gruber und Oliver A. I. Botar

Mit einem Vorwort von Sigfried Giedion und einem Nachwort von František Kalivoda

1936 erschien in Brünn/Brno eine bemerkenswerte Publikation mit dem Titel telehor. Internationale Zeitschrift für visuelle Kultur. Sie war 4-sprachig, in der neuesten avantgardistischen Typographie gestaltet und mit damals ultramoderner Spiralbindung. 

Herausgegeben wurde sie vom 23-jährigen Architekten und Filmenthusiasten František Kalivoda, der die erste Ausgabe zur Gänze dem Werk des berühmten Bauhauskünstlers László Moholy-Nagy widmete. 

Nun ist telehor (griech. »Fern-Sehen«) als Faksimile-Reprint wieder erhältlich. Die Neuausgabe – ergänzt um einen Kommentarband – gibt überraschende Einblicke in die Dynamik der modernen Medien und zeigt auf bestechende Weise, dass in den 1920er und 30er Jahren höchst innovative Antworten auf Fragen gegeben wurden, die auch heute von größter Dringlichkeit sind.

Der Kommentarband liefert Forschungsergebnisse zur Entstehung und Rezeption von telehor am Vorabend der totalitären Katastrophe. Außerdem enthält er als Hommage an das ursprüngliche Publikationskonzept vier weitere Übersetzungen: ins Spanische, Russische, Chinesische und Ungarische.


László Moholy-Nagy
telehor. Internationale Zeitschrift für visuelle Kultur
Herausgegeben von Klemens Gruber und Oliver A. I. Botar
Zürich: Lars Müller Publishers, 2013
138 S. (Reprint)/80 S. (Kommentarband)
ISBN 978-3-03778-253-8


BASARAN u.a.: Zooming in and out

Zooming in and out

Zooming in and out. Produktionen des Politischen in neueren deutschsprachigen Dokumentarfilmen

Herausgegeben von Aylin Basaran, Julia B. Köhne und Klaudija Sabo

Wann, von wem und warum werden Dokumentarfilme mit dem Qualitätsmerkmal »politisch« betitelt? Wie sehen Visualisierungen des »Politischen« oder, umgekehrt, politisierte Filmbilder aus und wie werden sie generiert? 
Der Sammelband widmet sich vielfältigen Herstellungsstrategien des »Politischen« in neueren deutschsprachigen, vor allem österreichischen, Dokumentarfilmen. In ihm werden filmische Sprachen, Narrationen, Symboliken, Ästhetiken und Dramaturgien analysiert, mit deren Hilfe Effekte des »Politischen« erzeugt werden. In welchem Verhältnis steht die Handlungsmacht von Filmemachenden und ProtagonistInnen zu konkreten Visualisierungstechniken und Politikdarstellungen und welche Rolle spielen dabei globale und subjektzentrierte Blickweisen sowie Kritikformen? 


Aylin Basaran/Julia B. Köhne/Klaudija Sabo (Hg.)
Zooming in and out. Produktionen des Politischen in neueren deutschsprachigen Dokumentarfilmen
Wien: Mandelbaum, 2013
320 S.
ISBN 978385476-624-7


HOLZER: Die letzten Tage der Menschheit

HOLZER: Die letzten Tage der Menschheit

Die letzten Tage der Menschheit. Der Erste Weltkrieg in Bildern

Herausgegeben von Anton Holzer

Um den Ersten Weltkrieg zu verstehen, muss man Karl Kraus lesen. Mit seinem Drama »Die letzten Tage der Menschheit« schuf er eines der großen Antikriegsbücher der Geschichte. Der renommierte Fotohistoriker Anton Holzer stellt kommentierte Auszüge des Werks neben zeitgenössische Kriegsbilder und zeigt damit nicht nur den dokumentarischen Charakter des Dramas, sondern zeichnet zugleich ein eindrückliches Bild des Ersten Weltkriegs. Die Bilder und Texte spannen den Bogen von der Kriegsbegeisterung im August 1914 bis hin zum bitteren Ende des Krieges, von der Kriegshetze in den Medien bis zu den trostlosen, zerstörten Schlachtfeldern.
Die Fotos stammen aus dem Bildarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek und werden teilweise zum ersten Mal publiziert. 


Anton Holzer (Hg.)
Die letzten Tage der Menschheit. Der Erste Weltkrieg in Bildern
Darmstadt: Primus Verlag, 2013
144 S.
ISBN 978-3-86312-004-7


HOLZER: Fotografie in Österreich

HOLZER: Fotografie in Österreich

Fotografie in Österreich. Geschichten, Entwicklungen, Protagonisten 1890 bis 1955

Anton Holzer

Der renommierte Fotohistoriker Anton Holzer bietet anhand zahlreicher faszinierender Bilder einen umfassenden Überblick der österreichischen Fotogeschichte von der k. u. k. Monarchie bis zur Zweiten Republik. Der Band liefert einen spannenden Querschnitt durch die Gesellschafts- und Kulturgeschichte des Landes. Ein Anhang mit Kurzbiografien von über 300 bekannten, aber auch von vielen zu Unrecht in Vergessenheit geratenen Fotografen und Fotografinnen sowie ein umfassendes Register machen „Fotografie in Österreich“ zum unverzichtbaren Nachschlagewerk.


Anton Holzer
Fotografie in Österreich. Geschichten, Entwicklungen, Protagonisten 1890 bis 1955
Wien: Metroverlag, 2013
256 S.
ISBN 978-3-99300-136-0


JACOBSHAGEN: Musikstadt Köln

JACOBSHAGEN: Musikstadt Köln

Musikstadt Köln. Geschichte und Gegenwart

Herausgegeben von Arnold Jacobshagen unter Mitarbeit von Laura Zucchini und Peter Büssers

Köln ist mit seiner rund 2000 Jahre zurückreichenden Geschichte unter den großen deutschen Städten die älteste. Von den musikalischen Darstellungen römischer Mosaike über die mittelalterliche Musiktheorie, die Kölner Dommusik, den Gürzenich, die Oper und die Philharmonie bis zur "Explosion der Vielfalt" in den avantgardistischen und populären Musikstilen heute bietet sich ein überaus breites historisches Panorama, das die Vielfalt urbaner Musikkulturen repräsentiert. Neben den großen städtischen Musikinstitutionen verdankt sich die Reputation der Musikstadt vor allem der neuen Rolle Kölns als Medienstandort und als internationale Metropole der Pop-Kultur. Der in Köln ansässige Westdeutsche Rundfunk ist als größte deutsche Sendeanstalt nicht nur Träger bedeutender Klangkörper, sondern war zugleich ein entscheidender Impulsgeber sowohl für die Alte Musik als auch für die Neue Musik (vor allem seit der Gründung des Studios für elektronische Musik im Jahre 1951). 


Arnold Jacobshagen (Hg.)
Musikstadt Köln. Geschichte und Gegenwart
(musicolonia; 10)
Köln: Dohr, 2013
304 S.
ISBN 978-3-86846-110-7


KIRSTEN: Filmischer Realismus

KIRSTEN: Filmischer Realismus

Filmischer Realismus

Guido Kirsten

Das Thema ‹Realismus› begleitet den Film seit seinen Anfängen und gehört in der Filmkritik und -theorie zu den meistdiskutierten Gebieten. Der vorliegende Band trägt zur begrifflichen Klärung bei, indem er zwischen dem ‹Realismus des Films› und dem ‹Realismus im Film› unterscheidet. Als Realismus des Films werden die Bezüge des Mediums zur physischen und phänomenalen Wirklichkeit gefasst und über die Begriffe der Indexikalität und des Realitätseindrucks entfaltet. Der Realismus im Film bezeichnet dagegen eine bestimmte Ästhetik im Unterschied zu anderen. Ihm widmet sich der Band aus semiopragmatischer Perspektive und expliziert, was es heißt, einen Film ‹realistisch› zu ‹lesen›.
Neben Beispielen aus dem chinesischen und iranischen Kino und der Berliner Schule werden besonders der französische Film der 1910er Jahre, der Neorealismus im Nachkriegs-Italien und das rumänische Kino seit der Jahrtausendwende untersucht.


Guido Kirsten
Filmischer Realismus
Marburg: Schüren, 2013
320 S.
ISBN 978-3-89472-832-8


KLEINSCHWAERZER u.a.: SYN verquer

KLEINSCHWAERZER u.a.: SYN verquer

verquer. Relektüren der Abweichung

Herausgegeben von Eva-Maria Kleinschwärzer, Lukas Reiter und Elisabeth Stecker

Querdenkerinnen und Querdenker jonglieren mit Geschlechtsidentitäten, wissenschaftlichen Grauzonen und verrücken Medialität. Queere Entwürfe verführen zum Zweifel an Dualismen, Dichotomien und binären Systemen und entwickeln einen Gegenentwurf zur Normalität. 

Welche Strategien legen sich quer zum Alltäglichen, weichen Grenzen auf und spielen mit Vorstellungen von Realität? - Text zum Call for Papers


Eva-Maria Kleinschwärzer/Lukas Reiter/Elisabeth Stecker (Hg.)
verquer. Relektüren der Abweichung
(SYN 6-2013)
Wien u.a.: LIT, 2013
152 S.
ISBN 978-3-643-50513-2


KOEHNE: Trauma und Film

KOEHNE: Trauma und Film

Trauma und Film

Herausgegeben von Julia B. Köhne

Kaum ein anderes Medium scheint besser geeignet, traumatische Verletzungen zu visualisieren und zu speichern, zu kommunizieren und zu transformieren, als der Film. Er macht sie sichtbar, indem er sie als Wunden ausstellt, er öffnet sie, legt den Finger in sie hinein oder bepflastert sie. Dabei bereichert er um neue Interpretations- und Darstellungsweisen sowie symbolische Deutungsmuster.

Der interdisziplinäre und bilinguale Sammelband mit Beiträgen von Geistes- und MedienwissenschaftlerInnen widmet sich der Paradoxie scheinbar un/sagbarer und un/darstellbarer historischer Traumata. Entlang klinischer, theoretischer und kultureller Traumakonzeptionen werden Spielfilme aus den letzten Jahrzehnten und unterschiedlichen nationalen Kontexten untersucht, in denen individuelle und kollektive Traumata – in Verbindung mit der Shoah/dem Holocaust, dem Vietnamkrieg, den Irakkriegen, dem Israel-Palästina-Konflikt und 9/11 – inhaltlich und strukturell sowie ästhetisch-narrativ gestaltet werden.


Julia B. Köhne (Hg.)
Trauma und Film
(Kaleidogramme; 82)
Berlin: Kulturverlag Kadmos, 2013
384 S.
ISBN 978-3-86599-173-7


MANSKY: Cornelius von Ayrehoff

MANSKY: Cornelius von Ayrehoff

Cornelius von Ayrenhoff. Ein Wiener Theaterdichter

Matthias Mansky

Cornelius Hermann von Ayrenhoff (1733–1819) zählt heute zu den vielen vergessenen josephinischen Literaten des ausgehenden 18. Jahrhunderts. Im bürgerlichen Beruf Offizier in der k. k. Armee hat er nach seinem Tod ein durchaus umfangreiches und bemerkenswertes Werk hinterlassen, das ihn als wichtigen Dramatiker des frühen Burgtheaters erscheinen lässt. In Ayrenhoffs Stücken manifestiert sich ein Weg, den die wenig erforschte österreichische Dramenliteratur abseits des heute etablierten Literaturkanons einschlägt, um in der Folge mit den literarischen Strömungen der Empfindsamkeit, des Sturm und Drang und der Romantik zu kollidieren. Von seinem Lustspiel Der Postzug oder die noblen Passionen weiß Friedrich der Große zu urteilen: »Hätte Molière den gleichen Stoff behandelt, es wäre ihm nicht besser gelungen.«


Matthias Mansky
Cornelius von Ayrenhoff. Ein Wiener Theaterdichter
Hannover: Wehrhahn, 2013
272 S.
ISBN 978–3–86525–335–4


MARSCHALL u.a.: Wolf Vostell

MARSCHALL u.a.: Wolf Vostell

Wolf Vostell. Leben dé-coll/AGIEREN

Herausgegeben von Brigitte Marschall und Martin Fichter-Wöß

Diese Publikation bringt Wolf Vostells Dé-coll/agen in so unterschiedlichen Formen wie Text-Bild-Collage, Happening, Installationskunst, Fluxus-Musik, Fotomontage, Environment und Film zusammen. Sie eröffnet neue Ein-/Überblicke in sein medienübergreifendes künstlerisches Werk. Vostells gesellschaftskritische Interventionen in den Jahrzehnten nach dem Zweiten Weltkrieg haben in ihrer Widerständigkeit weder an Aktualität noch an Prägnanz verloren.

Mit Beiträgen von: Thomas Antwi | Bazon Brock | Gino Di Maggio | Martin Fichter-Wöß | Bruno Liberda | Brigitte Marschall | Elisabeth Rath | Dieter Ronte | Christian Schulte | Peter Weibel


Brigitte Marschall/Martin Fichter-Wöß (Hg.)
Wolf Vostell. Leben dé-coll/AGIEREN
(Maske und Kothurn 1-2/2013)
Wien u.a.: Böhlau, 2013
176 S.
ISBN 978-3-205-79462-2


GREBER u.a.: SYN tot

GREBER u.a.: SYN tot

tot. Jenseits der Repräsentation

Herausgegeben von Laura Greber, Martin Krammer, Alexandra Matsouka und Carmen Stocker

Formen, Mythen, Organismen sterben. Dinge geraten in Vergessenheit, Überwältigendes oder Unerwünschtes wird verdrängt. Wie Totes dennoch darstellen, denken, verhandeln? In Phantomen oder Topoi der Erinnerung manifestiert sich die Arbeit mit dem Abwe- senden. Auf welche Art und Weise begegnet uns darin Geschichte? Inwiefern schließen mediale Verhandlun- gen des Lebendigen immer auch solche des Toten mit ein? Welche kulturelle Tragweite hat der Dualismus von Leben und Tod und welche dazwischenliegenden Schwellenzustände und -prozesse sind denkbar?


Laura Greber/Martin Krammer/Alexandra Matsouka/Carmen Stocker (Hg.)
tot. Jenseits der Repräsentation
(SYN 7-2013)
Wien u.a.: Lit, 2013
152 S. 
ISBN 978-3-643-50548-4


PETER u.a.: Artistenleben

PETER u.a.: Artistenleben

Artistenleben auf vergessenen Wegen. Eine Spurensuche in Wien

Herausgegeben von Birgit Peter und Robert Kaldy-Karo

Diese Publikation zur gleichnamigen Ausstellung führt in eine versunkene Welt, die von SeiltänzerInnen, ZirkusdirektorInnen, KunstreiterInnen, FeuerwerkskünstlerInnen, DompteurInnen, Schlangenmenschen, JongleurInnen, KomikerInnen, SchnellzeichnerInnen, BauchrednerInnen, KabarettistInnen, WienerliedsängerInnen u.v.m. geschaffen wurde.

Damit wird Geschichte geschrieben, die geprägt ist von Glanz, Erfolg und hohem gesellschaftlichen Ansehen ebenso wie von Elend, Armut, sozialer Tristesse und Marginalisierung. Diese Publikation ermöglicht Wieder-Erinnern vergangener Lebenswelt und vergessener artistischer Praxis, die in Wien um 1900 wesentlicher Bestandteil des kulturellen Angebots war.


Birgit Peter/Robert Kaldy-Karo (Hg.)
Artistenleben auf vergessenen Wegen. Eine Spurensuche in Wien
Wien u.a.: LIT, 2013
280 S.
ISBN 978-3-643-50499-9


PETER u.a.: Stefan Zweig

PETER u.a.: Stefan Zweig

Zweigs Theater: Der Dramatiker Stefan Zweig im Kontext europäischer Kultur- und Theatergeschichte

Herausgegeben von Birgit Peter und Klemens Renoldner

O. Rathkolb: Kultur und Nationalitätenkonflikt in Österreich 1918: davor/danach – A. Larcati: Die Dramen von Stefan Zweig. Ein kritischer Überblick – B. Peter: Leidenschaft und Geist. Utopische Theaterkonzeptionen Stefan Zweigs – P. W. Marx: Über die Entbehrlichkeit des Theaters: Bilder der Geschichte bei Stefan Zweig – M. H. Gelber / B. Sheva: Zweigs Jeremias und das zionistische biblische Drama – M. Meister: Theater als Paradigma kultureller Identität und Krisensymptom. Stefan Zweigs „lieblose Komödie“ Volpone – H. Thieme: Das neue Leben. Bilder einer Utopie in Dramen von Stefan Zweig und Ernst Barlach – T. Oberender: Den Fluch durch den Zauber bannen. Stefan Zweigs Horror vor einer zuschnappenden Ordnung – Anhang: Texte von Stefan Zweig über das Theater (zu seinen Lebzeiten verfasst für Zeitungen, Zeitschriften, Programmhefte etc., bisher noch nicht in Buchform veröffentlicht) 


Birgit Peter/Klemens Renoldner (Hg.)
Zweigs Theater: Der Dramatiker Stefan Zweig im Kontext europäischer Kultur- und Theatergeschichte
(Schriftenreihe des Stefan Zweig Centre Salzburg; 4)
Würzburg: Königshausen & Neumann, 2013
160 S.
ISBN 978-3-8260-5264-4


PROKOP u.a.: Prekarität und Freiheit

PROKOP u.a.: Prekarität und Freiheit

Prekarität und Freiheit? Feministische Wissenschaft, Kulturkritik und Selbstorganisation

Herausgegeben von Dagmar Fink, Birge Krondorfer, Sabine Prokop und Claudia Brunner

Prekarität und Freiheit? als begriffliche Klammer eines ebenso widersprüchlichen wie komplementären Verhältnisses wird in diesem Band von AutorInnen reflektiert, die großteils aus außeruniversitären Forschungs- und Theoriebildungsrändern kommen bzw. sich an Schnittstellen von Institutionen und Selbstorganisierung (flexibel natürlich!) bewegen. Marginalisierte Arbeits-, Wissens- und Organisationsverhältnisse sind somit nicht nur Gegenstand, sondern auch Grund und Motiv der Auseinandersetzungen. Die Texte spiegeln die unterschiedlichen kategorialen Rahmungen aus Philosophie, Soziologie, Geschichte, Kulturtheorie, Kunst, Literatur- und Sprachwissenschaft, aber auch jene aus politischen und kulturellen Praxen. Thematisiert werden prekäre Freiheiten anhand von Kollektivität, Öffentlichkeit, Frauenbewegungsgeschichte, Kultur/Arbeit, Ökonomie, Migration, Wissenschaft, Sexualität, Anerkennungsweisen, Bildung, Alter, Lebensführung.


Dagmar Fink/Birge Krondorfer/Sabine Prokop/Claudia Brunner (Hg.)
Prekarität und Freiheit? Feministische Wissenschaft, Kulturkritik und Selbstorganisation
Münster: Westfälisches Dampfboot, 2013
281 S.
ISBN: 978-3-89691-929-8


REICHERT: Die Macht der Vielen

REICHERT: Die Macht der Vielen

Die Macht der Vielen. Über den neuen Kult der digitalen Vernetzung

Ramón Reichert

Die »Macht der Vielen« hat die Tektonik der Gegenwartskultur maßgeblich verschoben. Der Alltagsgebrauch der Sozialen Medien hat eine neuartige Beteiligungs- und Vernetzungskultur hervorgebracht – mit einer Vielzahl von partizipativen und kollaborativen Projekten, die sowohl ökonomisch verwertbar als auch normativ aufgeladen sind.
Die derart in Prozesse der Medialisierung und Visualisierung eingebundenen Kollektive sind im populärkulturellen Mainstream verankert und können nur dann verstanden werden, wenn sie im (genealogischen) Kontext von Medientechnik und visueller Kultur thematisiert werden.
Ramón Reicherts Studien zeigen, dass die »Macht der Vielen« der sozialen Funktion der digitalen Vernetzung entspringt. Folglich können Soziale Medien als Selbstbeschreibung gesellschaftlicher Ordnungsvorstellungen verstanden werden. Vor diesem Hintergrund entziffert er die Zusammenhänge der medientechnischen Operationen und ihrer repräsentationspolitischen Dimensionen und entfaltet so eine umfassende Zeitdiagnose der digitalen Welt, in der wir leben. 


Ramón Reichert
Die Macht der Vielen. Über den neuen Kult der digitalen Vernetzung
Bielefeld: transcript, 2013
216 S. 
ISBN 978-3-8376-2127-3


SCHULTE u.a.: Figuren der Erinnerung

SCHULTE u.a.: Figuren der Erinnerung

Figuren der Erinnerung. Studien zum Werk W.G. Sebalds

Herausgegeben von Christian Schulte und Winfried Siebers

Figuren der Erinnerung – unter diesem Titel werden nicht nur die grundlegenden Schreibmotive, die literarischen Verfahrensweisen sowie die übergreifenden kulturtheoretischen Fragestellungen Sebalds untersucht, vielmehr werden auch sein besonderer Sprachduktus, seine literaturkritische Essayistik und seine Rezeption der jüdischen Exilerfahrung im Horizont literarischen Erinnerns diskutiert. Die Grundthemen von Sebalds Prosawerken, die sich bereits in Buchtiteln wie Nach der Natur, Schwindel. Gefühle., Die Ausgewanderten oder Die Ringe des Saturn. Eine englische Wallfahrt spiegeln, kreisen um die Schlüsselbegriffe 'Landschaft und Natur', 'Reisen und Wandern', 'Bildgedächtnis und Dingwelt', 'Trauma und Melancholie', sowie 'Interkulturalität und Exterritorialität'. Ausgehend von diesen Themenkreisen versuchen die Beiträge, die Erinnerungsräume der Sebaldschen Prosa auszumessen und seiner spezifischen Art der Zivilisationskritik auf die Spur zu kommen.


Christian Schulte/Winfried Siebers (Hg.)
Figuren der Erinnerung. Studien zum Werk W.G. Sebalds
(Kritische Kulturstudien; 2)
Wien u.a.: LIT, 2013
136 S.
ISBN 978-3-643-50512-5


SCHULTE u.a.: Jonas Mekas

SCHULTE u.a.: Jonas Mekas

Jonas Mekas. Der Flaneur mit der Kamera

Herausgegeben von Christoph Gnädig und Christian Schulte

Jonas Mekas, der Filmer und Dichter, 1922 in Litauen geboren, 1949 als Emigrant in New York gelandet, zählt zu den wesentlichen Persönlichkeiten des unabhängigen US-amerikanischen Films, dem er als Journalist und Kurator, als Gründer und langjähriger Leiter der Anthology Film Archives den Weg bereitet hat.

Sein eigenes filmisches Werk ist von beunruhigender Schönheit, besteht aus flüchtigen Momenten der Erinnerung, glimpses of beauty: Ton, kein Ton, Bild um Bild, Licht, Bewegung, Kino gleich Leben. "Jonas Mekas hat in seinen Hauptwerken den Film wirklich so personalisiert, wie auch Dziga Vertov, der sich selbst als ,Mann mit der Kamera' sah, es nicht vermocht hatte. In meinen Augen gebührt Jonas dieser Titel." (Peter Kubelka)
(aus der Ankündigung von SYNEMA)


Christoph Gnädig/Christian Schulte (Red.)
Jonas Mekas. Der Flaneur mit der Kamera
Wien: SYNEMA, 2013
36 S.
ISBN 978-3-901644-50-4


STOCKER: Karl Kraus

STOCKER: Karl Kraus

Rhetorik eines Protagonisten gegen die Zeit. Karl Kraus als Redner in den Vorlesungen 1919 bis 1932

Brigitte Stocker

Mit dieser Arbeit soll versucht werden, Texte von Karl Kraus unter einem rhetorischen Blickwinkel zu betrachten. Traditionell weist die Satire als engagierte Kunstform durch ihre außerordentliche Publikumsbezogenheit und ihren persuasiven Charakter ein besonderes Naheverhältnis zur Rhetorik auf. Wie wird die Figur des satirischen Ichs ausgestaltet? Welche Rollen (etwa die des Nestbeschmutzers) schreibt der Satiriker, der von seinem Werk als „geschriebener Schauspielkunst“ sprach, sich selbst? Die Selbstdarstellung des Satirikers (Ethos) schafft nicht nur Identifikationsfläche, sondern dient durch das Rekurrieren auf die Rolle einer moralischen Instanz der Persuasion des Publikums, ebenso wie die anderen klassisch-aristotelischen Überzeugungsmittel Logos und Pathos. Kraus‘ Schaffen beschränkte sich nicht auf die Autorschaft und Herausgabe der ›Fackel‹, sondern umfasste auch das gesprochene Wort des Vortragenden.


Brigitte Stocker
Rhetorik eines Protagonisten gegen die Zeit. Karl Kraus als Redner in den Vorlesungen 1919 bis 1932
(Kritische Kulturstudien; 3)
Wien u.a.: LIT, 2013
272 S.
ISBN 978-3-643-50482-1


STREITLER/KASTBERGER: Horvath

Horváth lesen

Horváth lesen

Herausgegeben von Nicole Streitler-Kastberger und Martin Vejvar

Die im vorliegenden Band versammelten Beiträge gehen auf ein Symposium mit dem Titel Ödön von Horváth: Edition und Interpretation zurück, das im Dezember 2011 an der Österreichischen Nationalbibliothek und der Wienbibliothek im Rathaus stattgefunden hat. Auf der Grundlage der historisch-kritischen Wiener Ausgabe sämtlicher Werke Ödön von Horváths liefern die Beiträge neue Lektüren aus werkgenetischer, intertextueller, biographischer und kulturwissenschaftlicher Sicht.

Mit Beiträgen von: Orsolya Ambrus | Julia Bertschik | Andreas Ehrenreich | Klaus Kastberger | Roland Koberg | Monika Meister | Matthias Johannes Pernerstorfer | Gabi Rudnicki| Nicole Streitler-Kastberger | Judit Szabó | Elisabeth Tworek | Martin Vejvar


Nicole Streitler-Kastberger/Martin Vejvar (Hg.)
Horváth lesen
(Maske und Kothurn; 3/2013)
Wien u.a.: Böhlau, 2013
136 S.
ISBN 978-3-205-79503-2


SUCHY: Henzes Utopie

Henzes Utopie

Henzes Utopie. Jugend.Musik.Fest. Deutschlandsberg 1984-2003

Irene Suchy

In Deutschlandsberg existierte zwanzig Jahre lang ein besonderer Hotspot musikalischer Jugendarbeit. Von Hans Werner Henze, Barbara Faulend-Klauser und vielen Künstlern der österreichischen Avantgarde begründet und geleitet, wurde erstmals und einzigartig die Musikarbeit mit Kindern und Jugendlichen auch auf das Reich der Komposition ausgedehnt.Hans Hoffer und Elfriede Jelinek, Wolfgang Bauer und Olga Neuwirth, Otto M. Zykan und Richard Dünser – sie und viele andere namhafte KünstlerInnen wirkten mit an dieser so beispielgebenden wie einzigartig gebliebenen langjährigen Institution im Rahmen des Steirischen Herbstes. Hunderte und Aberhunderte junge und jüngste Menschen hatten Teil an dem großen Abenteuer, Musik nicht nur selbst zu spielen, sondern auch zu erfinden. In Szenen und Melodien entstand so eine Vielfalt kleiner Gesamtkunstwerke, die in diesem opulent ausgestatteten Text-Bild-Band präsentiert wird.


Irene Suchy
Henzes Utopie. Jugend.Musik.Fest. Deutschlandsberg 1984-2003
Wien/Ohlsdorf: Edition Ausblick, 2013
224 S.
ISBN 978-3-903798-04-5