“NS-Fachgeschichte der Theaterwissenschaft”

11.12.2023 - 04.12.2023

Podiumsdiskussion – Aktuelle Forschung als Vita activa

Die nationalsozialistische Gründung des Instituts für Theaterwissenschaft an der Universität Wien 1943 wird seit vielen Jahren durch Birgit Peter – Leiterin des Archivs und der theaterhistorischen Sammlung des TFM-Instituts – und wechselnden Teams in Ausstellungen, Publikationen und Projekten problematisiert und bearbeitet. Mit Oktober 2023 startete das vom Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF finanzierte Projekt “Fachgeschichte Theaterwissenschaft: Schweiz/Österreich” (PI: Birgit Peter)[1], das gemeinsam mit der Universität Bern (PI: Beate Hochholdinger-Reiterer) – dort vom Schweizer Nationalfond (SNF) finanziert - umgesetzt wird. Das Untersuchungsinteresse erstreckt sich dabei nicht nur über die nationalsozialistische Verwobenheit des Faches im deutschsprachigen Raum, sondern untersucht sowohl postnazistische Weiterführungen als auch verdrängte Beiträge zur Entwicklung des Faches. Ein wichtiges Projektvorhaben wird die Entwicklung und Veröffentlichung eines digitalen Portals sein, in dem die Forschungen zur Fachgeschichte gebündelt und für weitere Diskurse geöffnet werden.

Die Podiumsdiskussion “NS-Fachgeschichte der Theaterwissenschaft” bietet einen ersten Anlass, das Forschungsprojekt vorzustellen sowie Positionen und Diskussionen zu sammeln, die für den weiteren Projektfortschritt zu berücksichtigen wären. Insbesondere ist von Interesse, welche Wünsche und Erwartungen an eine digitale Forschungsplattform zur Fachgeschichte der Theaterwissenschaft herangetragen werden? Wie können zudem Gegenwartsdiskussionen abgebildet und aktiv einbezogen werden?

Eine wichtige Grundlage für das Projekt sind die Forschungen zur Wiener Institutszeitung “Maske und Kothurn”, deren Etablierung eng verwoben ist mit der nationalsozialistischen Gründungsgeschichte des Wiener Instituts. Mit der ersten Ausgabe von “TFMJ”[2] - der Neukonzeption dieser Institutszeitung - zum Thema “Demaskieren. Fachgeschichte und Erinnerungspolitik als Vita activa” werden Hintergründe aufgezeigt und Positionen formuliert, die zur “NS-Fachgeschichte der Theaterwissenschaft” aktuelle Forschungen einbringen. Im Rahmen der Podiumsdiskussion werden die Autor:innen dieser vor kurzem veröffentlichten TFMJ-Ausgabe Einblicke in ihre Beiträge geben sowie ihre Expertise zu fachgeschichtlichen Fragestellungen einbringen.

Gemeinsam wird diskutiert, was aktive Erinnerungspolitik bedeutet und wie Forschungen zur NS-Fachgeschichte miteinander verschränkt werden können. Welche Desiderate sollten Berücksichtigung finden und welche Strategien können angewandt werden, um Fachgeschichte abseits der offiziellen Erzählungen breiter zu berücksichtigen? Welche Erfahrungen und Vorschläge zur Vermittlung von Fachgeschichte gibt es am Podium sowie im Publikum und wie können digitale Portale zu einer Öffnung und dem interdisziplinären Austausch von fachhistorischer Forschung beitragen?

Podiumsdiskussion mit: Klaus Illmayer, Claudia Mayerhofer, Gin Müller, Birgit Peter, Christian Sperneac-Wolfer, Sara Tiefenbacher

Montag, 11.12.2023, 14h-16h im Depot – Kunst und Diskussion

Die Hybridveranstaltung wird live gestreamt. Für die Teilnahme online (via Zoom) bitten wir um Anmeldung an: archiv.tfm@univie.ac.at

Links:

[1] Projektdetail “Fachgeschichte Theaterwissenschaft: Schweiz/Österreich”, FWF Forschungsradar, https://www.fwf.ac.at/forschungsradar/10.55776/I6417

[2] TFMJ “Demaskieren. Fachgeschichte und Erinnerungspolitik als Vita activa”, Institut für Theaterwissenschaft der Universität Wien,
https://tfm.univie.ac.at/news/details/news/tfmj/

Location:
Depot – Kunst und Diskussion, Breite Gasse 3, 1070 Wien

David Krems - Ausstellung Völlig fraglich

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